Veränderung der Oberflächeneigenschaften eines Substrats
Es gibt mehrere Gründe, warum eine Plasma-Oberflächenbehandlung eingesetzt werden kann, darunter:
- Verbesserung der Adhäsion: Die Plasma-Oberflächenbehandlung kann die Oberflächenenergie eines Materials erhöhen, was seine Haftung an anderen Materialien oder Beschichtungen verbessern kann. Dies ist besonders nützlich bei Anwendungen, bei denen eine starke Haftung erforderlich ist, wie z. B. beim Verkleben zweier unterschiedlicher Materialien.
- Reinigung: Durch die Plasma-Oberflächenbehandlung können Verunreinigungen wie Öle, Fette und andere organische Verbindungen von der Oberfläche eines Materials entfernt werden. Dies kann die Qualität und Konsistenz nachfolgender Prozesse, wie z. B. Lackieren, Drucken oder Kleben, verbessern.
- Modifizierung der Oberflächeneigenschaften: Die Plasma-Oberflächenbehandlung kann die Oberflächeneigenschaften eines Materials kontrolliert verändern, z. B. die Benetzbarkeit, die Oberflächenrauhigkeit oder die Oberflächenchemie. Dies kann für eine Reihe von Anwendungen nützlich sein, darunter biomedizinische Geräte, Elektronik und Beschichtungen.
Insgesamt ist die Plasma-Oberflächenbehandlung eine vielseitige Technik, die zur Verbesserung der Leistung von Materialien in einer Reihe von Anwendungen eingesetzt werden kann.
Niederdruck-Plasma
Diese Plasmen werden in geschlossenen Kammern im Vakuum (10-3 bis 10-9 bar) erzeugt. Die im Vergleich zum Atmosphärendruck geringere Teilchenzahl pro Volumen führt zu einer größeren freien Weglänge und zu einer vergleichsweise geringeren Anzahl von Stoßprozessen. Daher hat das Plasma eine geringere Tendenz zur Entspannung und kann sich weiter im Raum ausbreiten. Zum Evakuieren der Kammer sind starke Pumpen erforderlich. Niederdruckplasma ist nicht inline-fähig.
Atmosphärisches Druckplasma
Atmosphärisches Plasma wird unter Normaldruck erzeugt. Das bedeutet, dass keine Niederdruckkammern erforderlich sind. Mit der patentierten Openair-Plasma® Jet-Technologie ist es möglich, ein sehr effektives und zudem schützendes (weil potentialfreies) Plasma unter Normaldruckbedingungen direkt in Fertigungsprozesse zu integrieren. Der große Vorteil ist seine Inline-Fähigkeit und seine leichte Integrierbarkeit in bestehende Produktionslinien.
Corona-Verfahren, Corona-Behandlung
Die Coronabehandlung ist ein physikalisches Verfahren, das mit Hochspannung arbeitet und hauptsächlich zur Behandlung von Folien eingesetzt wird. Der Nachteil der Coronavorbehandlung ist das relativ niedrige Aktivierungspotenzial und die mitunter inhomogenen Ergebnisse auf der behandelten Oberfläche. In Einzelfällen kann es auch zu einer unbeabsichtigten Behandlung der Folienrückseite kommen. Außerdem bleibt die erzielte Oberflächenspannung nicht sehr lange stabil, und die behandelten Bauteile sind nur begrenzt lagerfähig.